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Carlo Goldstein 

Wann wurden Sie zum ersten Mal in Ihrem Leben durch (Musik-)Theater verzaubert? Und wodurch?

Meine Mutter hat mich schon als kleines Kind zum ersten Mal ins Theater mitgenommen: La traviata! Wir saßen im Parkett und ich hatte keine Ahnung, was passieren würde. Dann stimmt sich das Orchester, der Vorhang geht auf und der Zauber beginnt. Während Violetta erst gedemütigt und dann gefeiert wurde, wurde ich zum ersten Mal in einem Theater bewegt. Bis heute habe ich La traviata oft dirigiert und meine Gefühle haben sich verändert, sie sind gewachsen, aber die Erinnerung dieses Kindes an das erste Mal ist immer da und begleitet mich immer, wenn ich ein Theater betrete.

Warum singen die Leute und warum sprechen sie nicht?

Singen ist vielleicht älter als Sprechen! Wenige Dinge sind so universell wie das Bedürfnis zu singen. Ich glaube nicht, dass es eine Kultur, eine Ära oder ein Land gibt, in denen der Gesang keine Rolle spielt! Im Musiktheater identifiziert das Wort das Besondere, während die Musik das Universelle erzählt. Die Vereinigung dieser beiden Dimensionen macht das Musiktheater geeignet, alles darzustellen, jeden einzubeziehen: Jeder kann sich hinsetzen und seine eigene Katharsis finden!

Welche Rolle kann/soll Musiktheater in der heutigen Gesellschaft einnehmen?

Die Gesellschaft verändert sich und die Themen, die das Theater behandelt ändern sich entsprechend. Was sich jedoch nicht ändert, ist der wahre Grund, warum das Theater existiert und in jeder Gesellschaft notwendig ist. Als die Menschen noch nicht sprachen, sie noch keine Städte gebaut hatten und die Zivilisation noch weit entfernt war, stellten sie bereits irgendwie die Szenen ihres Lebens in Höhlen dar. Sich selbst darzustellen ist eine Möglichkeit, sich selbst zu verstehen. Die Verklärung des Theaters hilft uns, unser Leben verständlicher zu machen. Kurz gesagt, es ist gerade das Mysterium des Lebens, das das Theater notwendig macht. Die Formen des Theaters ändern sich, aber der große Ritus des Theaters wird niemals sterben!

***

Geboren in

Triest (Italien)

Ausbildung

Civica Scuola di Musica Claudio Abbado in Mailand, Royal College of Music London, Universität Mozarteum Salzburg, Abschluss in Philosophie (Ästhetik) an der Università degli studi di Milano

Wichtige Engagements

L'Orfeo. Immagini di una lontananza beim Festival della Valle d'Itria, La bohème am Sydney Opera House, Turandot beim Daegu International Opera Festival in Korea, La traviata am Teatro Petruzzelli in Bari (Italien), Cavalleria rusticana am Teatro Massimo di Palermo, Carmen am Sydney Opera House, Guglielmo Tell am Teatro Sociale di Como, Un ballo in maschera am Seoul Arts Center Opera House, Così fan tutte an der Ópera de Tenerife, Carmen am Teatro La Fenice di Venezia, Aida an der Opera Hedeland in Dänemark

Debüt und wichtige Arbeiten an der Volksoper Wien

Ab 2022/23 Principal Guest Conductor der Volksoper Wien

Debüt: Musikalische Leitung bei der Wiederaufnahme von La Cenerentola (Spielzeit 2022/23)

Weitere Arbeiten: Die Dreigroschenoper (Neuproduktion)

Bedeutende Preise & Ehrungen

2009: Auszeichnung beim Internationalen Dirigentenwettbewerb in Graz mit dem 1. Preis

Website

https://www.carlogoldstein.com/


* Verwendung der Fotografie (© Valentina Angeloni) nur für Zwecke der aktuellen Berichterstattung über die Volksoper Wien

Kommende Vorstellungen

Derzeit keine Vorstellungen