zum Inhalt zur Navigation

suchen:

Loading...

Carousel

Neuengland im späten 19. Jahrhundert

1. Akt

Zwei junge Textilarbeiterinnen, Julie und ihre Freundin Carrie, besuchen den Jahrmarkt. Die Karussell­besitzerin Mrs. Mullin beschuldigt Julie, dem Ausrufer Billy schöne Augen gemacht zu haben und verbietet ihr, jemals wieder das Karussell zu betreten. Als Billy die Partei Julies ergreift und sich über die eifersüchtige Mrs. Mullin lustig macht, wird er von ihr gefeuert. Während er seine Sachen holt, verrät Carrie ihrer Freundin, dass sie sich mit dem Fischer Enoch Snow verlobt hat. Und sie redet Julie ins Gewissen, nicht zu lange auszubleiben: Bascombe, der Besitzer der Baum­woll­spinnerei, duldet es nicht, dass seine Arbeiterinnen so spät ins Wohnheim zurückkommen. Bascombe spa­ziert mit einem Polizisten vorbei, der Julie vor Billy warnt. Bascombe möchte sie nach Hause begleiten, doch sie entschließt sich, zu bleiben – und wird ebenfalls gekündigt.

Endlich ungestört, reden Billy und Julie über das Leben, ohne eingestehen zu können, dass sie sich ineinander verliebt haben.

Sechs Wochen sind vergangen. Die Vorbereitungen für das traditionelle Clambake (ein sommerliches Strand­picknick, bei dem Unmengen von Muscheln verzehrt werden) sind im Gange. Julie und Billy haben geheiratet und sind bei Julies Cousine Nettie eingezogen. Julie vertraut ihrer Freundin Carrie an, dass Billy unter seiner Arbeitslosigkeit leidet und sie geschlagen hat. Carrie hat glücklichere Neuigkeiten: Sie und Mr. Snow werden bald heiraten. Billy kommt in Begleitung des zwielichtigen Walfängers Jigger vorbei, beleidigt Carrie und Enoch und zieht wieder ab.

Enoch erzählt Carrie seine Lebenspläne von einer großen Fischfangflotte und einer vielköpfigen Kinderschar. Sie träumen von ihrer gemeinsamen Zukunft.

Billy ist hin- und hergerissen: Soll er Jigger und seinen Gefährten auf das Walfängerboot folgen? Soll er Jiggers Idee nähertreten, den reichen Mr. Bascombe aus­zurauben? Soll er zum Karussell zurückkehren, wohin ihn Mrs. Mullin locken möchte – freilich um den Preis, dass er sich von Julie trennt?

Eine Nachricht ändert alles: Julie erzählt Billy, dass sie schwanger ist. Begeistert malt er sich die Vaterfreuden aus und beschließt, um rasch zu Geld zu kommen, Jiggers Komplize bei dem Raubüberfall zu werden.

Das ganze Städtchen bricht zum Clambake auf. Billy geht mit: Dort gesehen zu werden, ist ein wichtiges Alibi für ihn und Jigger.

2. Akt

Nach dem Clambake sind alle satt und zufrieden. Jigger macht Anstalten, Carrie zu verführen – Enoch ertappt sie in einem verfänglichen Moment und erklärt wehleidig die Beziehung für beendet. Die Mädchen trösten die verzweifelte Carrie. Julie, um einige Enttäuschungen reicher, weiß es besser: „Er ist deiner und du liebst ihn, damit ist alles klar.“

Als Billy sich mit Jigger davonschleicht, versucht Julie ihn zurückzuhalten – vergebens.

Der Raubüberfall geht schief: Jigger kann flüchten, Billy wird von Bascombe mit einer Pistole in Schach gehalten – mit Julies Namen auf den Lippen ersticht er sich. Nettie tröstet Julie über den Tod ihres Mannes.

Ein Himmlischer Freund begleitet Billy „nach oben“. Billy möchte dem höchsten Richter gegenübertreten, muss jedoch mit einem kauzigen Sternwart vorlieb­nehmen. Von diesem erfährt er: Solange sich jemand auf Erden seiner erinnert, darf er für einen Tag dorthin zurückkehren, um etwas Gutes zu tun – zum Beispiel für seine Tochter Louise. Billy macht einen Blick hinunter: Fünfzehn Erdenjahre sind vergangen, so alt ist Louise nun. Sie ist einsam und verbittert, da sie die anderen Kinder (darunter jene von Carrie und Enoch) mit ihrem Vater dem Dieb aufziehen. Billy will sofort hinunter zu Louise – einen Stern lässt er als Geschenk für sie mitgehen.

Billy macht sich sichtbar und möchte der verzweifelten Louise den Stern schenken, den sie jedoch zurückweist. Verärgert schlägt er sie auf die Hand. Louise läuft davon und erzählt ihrer Mutter von dem Vorfall: Der Schlag habe sich eher wie ein Streicheln angefühlt. Julie sieht den Stern und fühlt sich Billy rätselhaft nahe.

Wieder unsichtbar, besucht Billy die Abschlussfeier von Louises Schule. Er hofft, seine Fehler wiedergutmachen zu können. Der Arzt Dr. Seldon (wundersamer Weise ähnelt er dem Sternwart) hält die Festansprache, in der er den Jugendlichen einschärft, sich nichts auf die Erfolge ihrer Eltern einzubilden und sich von deren Fehlern nicht entmutigen zu lassen.

Billy redet Louise, die ihn nicht hören, aber fühlen kann, gut zu. Und endlich sagt er Julie, dass er sie liebt. Schließlich wird das Lied angestimmt, mit dem schon Julie von Nettie getröstet worden ist. Und während sich seine Witwe und seine Tochter dem Chor anschließen, wird Billy ins Jenseits zurückgeführt.