Der Mann von La Mancha
Der Schriftsteller Cervantes und sein Gehilfe werden in ein Gefängnis gesperrt, wo sie auf ihr Verhör durch die Inquisition warten. Doch zuvor müssen sie sich einer anderen „Gerichtverhandlung“ stellen – nämlich jener durch ihre Mithäftlinge. Diese haben sich der Habseligkeiten von Cervantes bemächtigt, darunter das Manuskript des Don Quixote. Um es zurückzugewinnen, inszeniert er, anstelle einer Verteidigungsrede, seinen Roman mit den Gefängnisinsassen als Darstellern. Cervantes selbst übernimmt die Rolle des verwirrten Landjunkers Alonso Quijana, der beschlossen hat, ein fahrender Ritter zu werden. Mit unerschütterlichem Idealismus und unter Verkennung jeglicher Realität hat sich Don Quixote de La Mancha – wie er sich fortan nennt – vorgenommen, alles Unrecht dieser Welt zu bekämpfen.
Er greift eine Windmühle an, die er für einen Riesen hält. Mit seinem Diener Sancho quartiert er sich auf einem „Schloss“ ein – in Wirklichkeit eine Schenke – und lässt sich vom Wirten zum „Ritter von der traurigen Gestalt“ schlagen. In einem Bartbecken meint er den sagenumwobenen „Goldhelm des Mambrino“ zu erkennen. Die Hure Aldonza nennt er „Dulcinea“ und umwirbt sie als sein auserwähltes Edelfräulein. Dadurch setzt er sie dem Gespött und der Misshandlung durch die groben Maultiertreiber aus. Dr. Carrasco, der zukünftige Ehemann von Quijanas Nichte Antonia, sieht nur einen Weg, den Ritter von seinem Wahn zu befreien: Er hält ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Spiegel vor. Seiner hoffnungsvollen Träume beraubt, zerbricht Don Quixote.
Aldonza erinnert den sterbenden Alonso Quijana an seinen „unmöglichen Traum“.
Cervantes geht, mit dem Mut des Ritters gestärkt und von seinem Gehilfen begleitet, in das Verhör durch die Inquisition.