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© Andreas Jakwerth

Martin Schläpfer

Martin Schläpfer, geboren in Altstätten (Schweiz), studierte Ballett bei Marianne Fuchs in St. Gallen und an der Royal Ballet School in London. Zu seinen wichtigsten Lehrern gehören Maryon Lane, Terry Westmoreland, David Howard, Gelsey Kirkland und Peter Appel. 1977 wurde er von Heinz Spoerli ins Basler Ballett engagiert, wo er schnell zu einem der charismatischsten Solisten avancierte. Ein Engagement ins Royal Winnipeg Ballet führte ihn außerdem für eine Spielzeit nach Kanada. Mit der 1990 in Basel gegründeten Ballettschule Dance Place schuf er eine erste Basis für seine tanzpädagogische Arbeit, die er durch Studien bei Anne Woolliams in Zürich ergänzte. 1994 gründete er die Stiftung »Visions of Dance«.

Seit 1994 ist Martin Schläpfer als Choreograph und Ballettdirektor tätig. Seine bisherigen Ensembles – das Berner Ballett (1994 bis 1999), ballettmainz (1999 bis 2009) sowie das Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg (2009 bis 2020) – formte er in kürzester Zeit zu Compagnien, deren Unverwechselbarkeit von der internationalen Presse, zahlreichen Auszeichnungen sowie einem großen Publikumszuspruch bestätigt wurde. Das Ballett am Rhein etwa wurde zuletzt viermal in Folge zwischen 2013 und 2017 von der Kritikerumfrage der Zeitschrift tanz zur »Kompanie des Jahres« gewählt und begeisterte auch auf internationalen Gastspielen in Europa, Israel, Taiwan, Japan sowie im Oman. Seit der Spielzeit 2020/21 ist Martin Schläpfer Ballettdirektor und Chefchoreograph des Wiener Staatsballetts.

Martin Schläpfers choreographisches Schaffen umfasst über 80 Werke, die für seine Ensembles entstanden. Außerdem schuf er Uraufführungen für das Bayerische Staatsballett München, Het Nationale Ballet Amsterdam und 2020 für das Stuttgarter Ballett. Das Ballett Zürich zeigte sein »Forellenquintett«. Mit der BallettCompagnie Oldenburg waren mehrere seiner Werke zu sehen. Mit Jean-Philippe Rameaus »Castor et Pollux« an der Deutschen Oper am Rhein übernahm er 2011/12 erstmals auch eine Opernregie. 2012 kehrte Martin Schläpfer für Hans van Manens Pas de deux »The Old Man and Me« als Tänzer auf die Bühne zurück, 2014 kreierte der Niederländer für ihn als Solisten die Uraufführung »Alltag«. 2017 war er als Choreograph und Pädagoge an Canada’s National Ballet School in Toronto zu Gast. 2023 war er Mitglied der Jury des Prix de Lausanne.

Nachdem er 1977 den Prix de Lausanne als »Bester Schweizer Tanzer« gewonnen hatte, folgten für den Choreographen und Direktor Martin Schläpfer zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz (2002), der Tanzpreis der Spoerli Foundation (2003), der Prix Benois de la Danse (2006), die Gutenbergmedaille der Stadt Mainz (2009), der Theaterpreis der Düsseldorfer Volksbühne (2012) sowie 2009 und 2012 der deutsche Theaterpreis Der Faust. 2013 erhielt Martin Schläpfer den Schweizer Tanzpreis und 2014 den Taglioni – European Ballet Award in der Kategorie »Best Director« durch die Malakhov Foundation. 2014 wurde er von center-tv zum »Düsseldorfer des Jahres« gewählt. Sein abendfüllendes Ballett »DEEP FIELD« auf eine Auftragskomposition von Adriana Hölszky war für den Prix Benois de la Danse 2015 nominiert, im gleichen Jahr erhielt er den Musikpreis der Stadt Duisburg. Das Magazin tanz kürte ihn 2010 zum »Choreographen des Jahres«, 2018 und 2019 folgte dieselbe Auszeichnung durch die Kritikerumfrage der Zeitschrift Die Deutsche Bühne. Seit 2017 ist Martin Schläpfer Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste. 2018 wurde er mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, 2019 folgte die Ehrung mit dem Großen St. Galler Kulturpreis.

Mehrere Choreographien Martin Schläpfers wurden fürs Fernsehen (ZDF, 3sat, arte, SWR, WDR, SRF) aufgezeichnet. In der Regie von Annette von Wangenheim entstand 2016 das Filmporträt »Feuer bewahren – nicht Asche anbeten« (good!movies). Auf DVD liegen außerdem »Schwanensee« mit dem Ballett am Rhein (EuroArts) sowie ab Oktober 2021 Martin Schläpfers erste Choreographie für das Wiener Staatsballett »4« (Unitel) vor. Im Henschel-Verlag erschienen 2020 unter dem Titel »Mein Tanz, mein Leben« seine Gespräche mit der Journalistin Bettina Trouwborst.