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(c)Karl Lagerfeld
© Karl Lagerfeld

Karl Lagerfeld

Karl Lagerfeld wurde 1938 als Sohn eines Hamburger Kaufmanns geboren und verstarb 2019 in Neuilly-sur-Seine. Der Modeschöpfer, Designer, Fotograf und Kostümbildner zählte mit seinen unverwechselbaren Kreationen zur Leitfigur der internationalen Mode- und Designer-Szene und populärsten Modemachern der Welt. Besondere Wirkung in der Öffentlichkeit hatte seine exzentrische Kleidung; Kennzeichen wurden sein weißer Zopf und die dunkle Sonnenbrille.
Seine Karriere begann er Mitte der 1950er Jahre in Paris, wo er sich u.a. bei Pierre Balmain, Jean Patou und Chloé verdiente. Ab 1965 war er bei Fendi in Rom unter Vertrag, ab 1974 entwarf er, mit Unterbrechungen, Damen- und Herrenmode auch unter seinem eigenen Namen. Von 1978 bis 1982 arbeitete er als freier Designer für diverse Häuser. Von 1980 bis 1984 war er als Gastprofessor der Modeklasse an der Universität für angewandte Kunst Wien tätig. Ab 1983 Kreativdirektor beim französischen Modehaus Chanel, wurde ihm das Revival und der anschließende Aufstieg von Chanel zum Milliardenkonzern zugeschrieben, ohne die Handschrift von Coco Chanel verändert zu haben. Ab 1990 verhalf er durch seine Förderung Claudia Schiffer, dem schließlich teuersten Foto-Model der Welt, als Hausmannequin bei Chanel zum internationalen Durchbruch. Von 1988 bis 1996 entstanden gemeinsame Arbeiten mit dem Modehaus Steilmann, ab 1996 machten Lagerfelds Kollektionen für das deutsche Versandhaus Quelle seine Entwürfe für eine breite Anhängerschaft erschwinglich. 2004 folgte für das schwedische Modelabel H & M eine exklusive und kostengünstige Herbstkollektion für Damen und Herren. 2010 präsentierte der Schmuckhersteller Swarovski von Karl Lagerfeld entworfene Armreife, Halsketten und Broschen, 2017 folgte der Entwurf der Tiara für die Debütantinnen des Wiener Opernballs.
Neben der Mode widmete Karl Lagerfeld sich ab den 1980er Jahren auch der Fotografie und entwarf Kostüme für Film, Oper und Ballett. 2007 wurden 350 Fotografien und Multimedia-Installationen Lagerfelds in der Berliner Galerie C/O Berlin ausgestellt. Unter dem Titel One Man Show zeigten sie alle das US-amerikanische Fotomodell Brad Kroenig, das der Designer entdeckt und gefördert hatte.
Von seinen Theaterarbeiten sind die Kostüme zu Luca Ronconis Inszenierung der Trojaner von Berlioz an der Scala di Milano, seine Entwürfe zu Uwe Scholz‘ Jeunehomme für Les Ballets de Monte-Carlo, zu George Balanchines Brahms-Schoenberg Quartet und Ravels Boléro in der Choreographie von Ohad Naharin für das Ballet de l’Opéra de Paris sowie die Kostüme zu Jürgen Flimms Inszenierung von Hofmannsthals Der Schwierige in einer Produktion der Salzburger Festspiele, die auch am Wiener Burgtheater zu sehen war, besonders hervorzuheben.
Für seine Modekreationen, aber auch sein fotografisches Schaffen wurde Lagerfeld mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 1985 und 2005 der Bambi, 1993 der Lucky Strike Designer Award, 2003 der World Fashion Award und 2008 der Elle Fashion Star Award für sein Lebenswerk. Mit der Ernennung zum Commandeur de L’ordre national de la Légion d’honneur folgte 2010 die höchste Auszeichnung des französischen Staates für Karl Lagerfeld, 2015 wurde er mit dem Outstanding Achievement Award des British Fashion Council, 2017 mit der Médaille Grand Vermeil der Stadt Paris geehrt.