Alex Frei
Wann wurdest du zum ersten Mal in deinem Leben durch (Musik)Theater verzaubert? Und wodurch?
Obwohl mein beruflicher Weg mich zum Theater und Musiktheater geführt hat, waren es andere Erlebnisse, die mich zuerst wirklich verzaubert und begeistert haben. Besonders Musicalfilme wie Cabaret eröffneten mir eine Welt, in der Musik, Erzählung und Performance kraftvoll zusammenwirken.
Im Theater wurde ich zum ersten Mal vollkommen überwältigt, als ich 1997 in New York die Originalbesetzung von Chicago sah – eine Aufführung, die mich mit ihrer Sinnlichkeit und intellektuellen Schärfe tief beeindruckt hat. Ein weiterer Schlüsselmoment war Mats Eks Dornröschen, mit seiner intensiv theatralen Inszenierung und Choreografie – ein Beweis dafür, dass reine körperliche Ausdruckskraft eine ganze emotionale Reise tragen kann.
Warum singen die Leute und warum sprechen sie nicht?
Man singt, wenn Worte nicht mehr genügen – wenn Emotion die Sprache übersteigt und etwas durchbrechen muss. Singen, ebenso wie Tanzen, ist keine Entscheidung, sondern eine Notwendigkeit, geboren aus Intensität. Es verwandelt Gefühl in etwas Teilbares – nicht nur hörbar, sondern spürbar.
Welche Rolle kann/soll (Musik)Theater in der heutigen Gesellschaft einnehmen?
Theater hat immer gelehrt, herausgefordert, inspiriert, geheilt – und soll das auch weiterhin tun, ebenso wie unterhalten. Es erinnert uns daran, was es heißt zu fühlen, zu fragen, Mensch zu sein.
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Geboren in
Locarno (Schweiz)
Ausbildung
In München bei Jutta Röthel
Academy of Arts in Amsterdam
Alvin Ailey School in New York
Fünf bis zehn wichtige Engagements
Als Tänzer und Musicaldarsteller:
- Solist beim Les Ballets Jazz de Montréal, beim Augsburger Ballet und am Gärtnerplatztheater in München
- Béjart Ballet Lausanne
- Musiktheater: 42nd Street, Copacabana, My Fair Lady, Fiddler on the Roof, Marilyn, La Cage aux Folles, Cats, Cabaret, Anything Goes, Bodyguard, Priscilla – Queen of the Desert, Chicago in Deutschland, Dänemark und Frankreich
Als Choreograf:
- Resident Choreographer am Gärtnerplatztheater München
- The Little Mermaid (Theater Kempten)
- Next to Normal und La Cage aux Folles (Bühnen Bern)
- The Merry Wives of Windsor und Oh! Oh! Amelio (Gärtnerplatztheater)
- Mozart! (Prinzregententheater München)
- Tootsie (Theater Bonn)
Regieassistent Die Fledermaus für das Teatro del Maggio Musicale in Florenz und am Gärtnerplatztheater München
Prägende Zusammenarbeit mit diesen Künstler:innen
Philip Taylor, Blanca Li, Carolyn Carlson, Cayetano Soto, Davide Bombana, Christian Spuck, Caroline Finn, Aszure Barton and Crystal Pite
Debüt und wichtige Arbeiten an der Volksoper Wien
Choreografie Aschenbrödels Traum (Saison 2025/26)
Website
* Verwendung der Fotografie (© Vreni Arbes) nur für Zwecke der aktuellen Berichterstattung über die Volksoper Wien