EIN ZAUBERHAFTES MÄRCHEN ZWISCHEN FANTASIE & WIRKLICHKEIT
Die Geschichte beginnt ganz einfach: Ein junger Prinz wird von einer Königin ausgeschickt, deren Tochter, eine wunderschöne Prinzessin, aus den Fängen eines bösartigen Herrschers zu retten. An der Seite des Prinzen: ein seltsamer Vogelfänger, und rundherum wilde Tiere, zu bestehende Prüfungen, Feuer- und Wasserproben. Doch es wären nicht Schikaneder und Mozart, würde nicht bald deutlich, dass die Geschichte ganz so simpel nicht ist. Denn Gut und Böse sind bald nicht mehr einfach voneinander zu trennen. Und die Bande zwischen Eltern und Kindern komplizierter, als es zunächst den Anschein hat.
Die Geschichte der Zauberflöte wurde vielfach gedeutet und interpretiert. Doch einer der Gründe, warum sie bis heute fasziniert, sind ihre Charaktere, die so vielfältig, schillernd und kompliziert gezeigt werden, wie echte Menschen eben sind. In Lotte de Beers Inszenierung bleibt die Oper ein schönes, zauberhaftes Märchen. Doch gleichzeitig sucht sie für diese Geschichte einen emotionalen Anker. Jemanden, der das Publikum mit hinein nimmt in die Erzählung. „Animierte Videos werden uns einen Weg in diese Welt eröffnen.“ Aus Imagination entstehen in der mit Spannung erwarteten Neuproduktion märchenhafte, eindrucksvolle, beunruhigende, faszinierende Räume, in denen Mozarts und Schikaneders Fabel in all ihrer Vielschichtigkeit erzählt wird.
Für Dirigent Tobias Wögerer „lebt Die Zauberflöte von ihren starken Kontrasten – ein Merkmal vieler Bühnenwerke Mozarts, das er hier in eine neue Dimension führt. Er stellt einfache, fast volkstümliche Strophenlieder dramatischen, tiefgründigen Arien gegenüber und verbindet Elemente der opera seria mit jenen des Singspiels.“ Doch was dieses Werk für Wögerer besonders auszeichnet, ist dass die Musik die eigentliche Hauptfigur der Oper ist. „Sie ist nicht nur Begleiterin, sondern Motor der Handlung. Nur mit ihrer Hilfe bestehen Tamino, Pamina und Papageno ihre Prüfungen – sie gibt Orientierung, Hoffnung und Kraft. Eine Botschaft, die aktueller kaum sein könnte: Musik hilft uns, auch durch die dunkelsten Zeiten hindurchzugehen."