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Pressezentrum

Pressebüro der Volksoper Wien

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Mag. Eva Koschuh
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 The Gospel According to the Other Mary

Als letzte Premiere der Saison präsentiert die Volksoper im Rahmen der Wiener Festwochen am 15. Juni 2024 eine Österreichische Erstaufführung: The Gospel According to the Other Mary von John Adams. Das Passions-Oratorium in zwei Akten präsentiert die biblische Erzählung aus einer ungewohnten, sehr aktuellen Perspektive und stellt sie dabei in ein zeitgenössisches, gesellschaftskritisches Licht. Das Libretto von Peter Sellar erzählt die Geschichte aus Sicht der Frauen, die in der Bibel selbst nicht zu Wort kommen. Die niederländisch-peruanische Regisseurin Lisenka Heijboer-Castañón gibt ihr Volksopern-Debüt. Die Musikalische Leitung liegt in den Händen von Nicole Paiement, die als Spezialistin für zeitgenössische Musik gilt. Als Mary und Martha stehen Wallis Giunta und Jasmin White an der Spitze des Ensembles.

EINE NEUE PERSPEKTIVE AUF DIE PASSIONS-GESCHICHTE

„Die Frauen waren bei Jesus. Jeden Tag. Sie waren es, die am Fuße des Kreuzes und am Morgen der Auferstehung dabei waren. In der Bibel hören wir nichts von ihnen. Aber die Bibel sagt uns, dass sie diejenigen waren, die dabei waren. Wäre es also nicht interessant, ein direktes Zeugnis dieser Frauen zu haben?“ (Librettist Peter Sellars)

Mit dem Schwerpunkt auf marginalisierte Perspektiven rückt The Gospel According to the Other Mary biblische Charaktere und Ereignisse, mitsamt der Auferstehung des Lazarus und der Passion Christi, in ein stark politisches, zeitgenössisches Licht:

Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis kehrt Maria zu ihrer Schwester Martha zurück. Martha leitet ein Heim, das von Spenden und kleinen Wundern lebt und sich um Not leidende Menschen kümmert. Auch eine Gruppe von Aktivist:innen, angeführt von einem Mann namens Jesus, der für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit kämpft, findet Zuflucht in dieser Gemeinschaft. Doch die schützenden Mauern beginnen zu bröckeln und Maria und Martha werden gnadenlos mit einer von Gewalt, Brutalität und Ungerechtigkeit geprägten Welt konfrontiert. Das stellt ihre Widerstandsfähigkeit auf die Probe. Wie können sie den Glauben an eine bessere Zukunft bewahren, wenn alles um sie herum im krassen Widerspruch zu ihren Hoffnungen steht? 

Choreograph Miguel Alejandro Castillo Le Maitre & Regisseurin Lisenka Heijboer Castañón
Choreograph Miguel Alejandro Castillo Le Maitre & Regisseurin Lisenka Heijboer Castañón

RELEVANTE THEMEN, HEUTE, VOR ZWANZIG UND VOR ZWEITAUSEND JAHREN

In The Gospel According to the Other Mary gibt es nur wenige Verweise auf die Evangelien. Der Rest basiert auf diversen Quellen, von der Autobiografie Dorothy Days bis zu Gedichten der südamerikanischen Schriftstellerin Rosario Castellanos, von June Jordan bis zu anderen Texten. 

„In dem Stück kommen unterschiedliche Stimmen aus unterschiedlichen Zeiten und Orten zu Wort. Wir wollen jedoch schauen, dass wir nicht an sehr spezifischen Bezügen klebenbleiben, sondern sehen, was diese Texte eint. Die Autorinnen etwa waren alle kreative Denkerinnen, die sich für ihre Gemeinschaft einsetzten. Die Schriftstellerinnen, die im Libretto vorkommen, verbinden schöne und freudvolle Dinge mit harten, düsteren Gefühlen. Gleichzeitig feiern wir die Vielfalt des Materials und akzeptieren, dass viele Blickwinkel gleichzeitig da sind, dass es nie nur einen Standpunkt geben kann“, so Regisseurin Lisenka Heijboer Castañón, die ihr Debüt an der Volksoper gibt.

Wallis Giunta als Mary und Jasmin White – vielfach ausgezeichnetes Mitglied unseres Opernstudios – als Martha, stehen an der Spitze eines spannenden Ensembles. Mit Jaye Simmons – umjubelt unter anderem als Maria in West Side Story – ist eine weitere junge Stimme des Opernstudios zu hören. Als Lazarus steht der unter anderem am Royal Opera House Covent Garden und der Metropolitan Opera tätige Alok Kumar. Die Countertenöre Christopher Ainslie und Edu Rojas tragen ebenfalls zu John Adams spezieller musikalischer Welt bei.

Die Musikalische Leitung liegt in den Händen der kanadischen Dirigentin Nicole Paiement. Die Gründerin und künstlerische Leiterin der Opera Parallèle in San Francisco gilt als Spezialistin für zeitgenössische Musik: „John Adams' Partitur stellt eine komplexe emotionale Reise kraftvoll dar und beschwört mit einer breiten Palette von Farben, Texturen und Harmonien die ungeahnten Unterströmungen der Dunkelheit herauf. Im Mittelpunkt steht ein großes Schlagwerk mit einer großen Anzahl von Almglocken, gestimmten Gongs und Tamtams sowie ein spezielles Quartett aus Klavier, Harfe, Bassgitarre und Cimbalom. Diese ausgedehnte Klangwelt wird sorgfältig eingesetzt, um die in der Geschichte vorkommenden Emotionen zu verstärken. So wird das Orchester zu einem aktiven Teilnehmer der Erzählung.“

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