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tick, tick... BOOM!

Musical von Jonathan Larson

In deutscher und englischer Sprache

Jon ist ein vielsprechender Musicalkomponist und -texter, arbeitet als Kellner in New York und träumt seit Jahren von einer Karriere am Broadway. Trotz intensiver Arbeit und der klaren Vision, das Musicaltheater zu reformieren und in die Gegenwart zu bringen, lässt der große Durchbruch auf sich warten. Kurz vor seinem 30. Geburtstag beginnt sich Unruhe in ihm breitzumachen. Er stellt seine Lebensentscheidungen grundlegend in Frage und bekommt von allen Seiten Druck zu spüren: Seine Freundin Susan sehnt sich nach einem beschaulichen Familienleben mit ihm, sein Jugendfreund Michael will ihm einen Bürojob mit einem gesicherten Einkommen schmackhaft machen … Panik.

tick, tick… BOOM! ist semi-autobiographisch, existenziell und innovativ. Das ursprünglich ab 1990 als One-Man-Show von Larson selbst auf der Bühne dargebotene Stück wurde 2001 posthum als Dreipersonenstück neu adaptiert und erlangte spätestens 2021 durch die preisgekrönte Netflix-Erweiterung zum Spielfilm größere Bekanntheit. Larson selbst war ein Türöffner und Wegbereiter für eine neue Art von Musical: nah an den Themen junger Menschen, nah an der Musik der Zeit. Mit einer pointierten Inszenierung der Fassung für drei Darsteller:innen betritt auch die Volksoper neue Pfade und beweist einmal mehr, dass sie ein kreativer Schaffensort am Puls der Zeit ist.

New York, Jänner 1990. Eine Woche vor seinem dreißigsten Geburtstag steht Jon kurz vorm Nervenzusammenbruch: Während sein bester Freund und Mitbewohner Michael alles pragmatisch sieht und mit Susan, Jons Freundin, die Geburtstagsfeier plant, hadert Jon mit dem Erwachsenwerden, seinen Entscheidungen und der Tatsache, dass seine Karriere als Musicalkomponist noch immer auf sich warten lässt. Außerdem hört er ständig diese Ticks und Booms … wie eine Bombe (30/90).

Im Apartment von Jon und Michael in Soho. Michael, früher brotloser Schauspieler und nun gut verdienend in der Marktforschung, möchte Jon einen Job in seiner Firma schmackhaft machen. Auf dem Dach seines Wohnhauses gibt Jon sich seinen aufwühlenden Gedanken hin: Was, wenn sein neuestes Werk, Superbia, nach fünf Jahren Arbeit nicht produziert wird? Doch ab in die Marktforschung? Susan, Tänzerin und Tanzlehrerin, gelingt es, Jon für einen Moment abzulenken (Green Green Dress). Auf ihren Vorschlag aufs Land zu ziehen, reagiert er abweisend (Johnny Can't Decide).

Den Sonntagvormittag verbringt Jon im Diner, in dem er schon seit einigen Jahren arbeitet, um sich finanziell über Wasser zu halten. Die Gäste gestalten sich kompliziert (Sunday). Nach seiner Schicht besichtigt er gemeinsam mit Michael dessen neues Luxusapartment (No More). Zurück in Soho verstrickt sich Jon wieder in seinen Ängsten und Hoffnungen; ein Anruf seiner Agentin Rosa Stevens trägt das seine dazu bei. Susan ruft an, sie möchte den Abend mit Jon verbringen, der aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist; es entbrennt ein klassischer Beziehungsstreit über … ja, worüber eigentlich? (Therapy)

Am Montagmorgen erscheint Jon wie versprochen in Michaels Firma und findet sich in seiner persönlichen Hölle wieder. Michael kommt mit Jons abwertender Haltung nicht klar, schließlich bedeutet für ihn dieser Job, im echten Leben angekommen zu sein und Normalität zu leben (Real Life). Jon bringt Michael zum Flughafen, danach geht es für ihn zu einer Probe von Superbia. Um seinen Heißhunger zu stillen, deckt er sich an einem Kiosk mit Süßkram ein und trifft auf eine der Sängerinnen seines Musicals, Karessa (Sugar). Karessas Annäherungsversuche bleiben Susan nicht verborgen. Sie trifft ihre Entscheidung: Sie möchte nicht länger ihre Träume von Jon und dessen beruflicher Zukunft abhängig machen und nimmt ein Jobangebot außerhalb von New York an. Jon muss einsehen, dass er sie verloren hat (See Her Smile).

Trotz eines anfänglichen Panikanfalls läuft die Präsentation des Musicals gut und Karessa liefert ein umwerfendes Solo (Come To Your Senses). Doch dann wartet Jon vergeblich auf Rückmeldungen von potenziellen Produzent:innen. Ein Anruf von Rosa lässt Jons Traum endgültig platzen. In seiner Verzweiflung will er alles aufgeben – bis Michael ihn unerwartet mit der Diagnose AIDS konfrontiert. Der tiefen Erschütterung folgt die Klarheit, dass Jon seiner Berufung folgen will und muss (Why).

Samstagabend, Geburtstagsfeier in Soho. Im Kreis seiner Freunde erkennt Jon, dass Dreißigwerden doch nicht so schlimm ist. Ein Anruf von Stephen Sondheim weckt neue Hoffnung in ihm. Die Ticks und Booms werden immer leiser (Louder than Words).

Happy Birthday!

Besetzung

Bühne & Kostüm
Agnes Hasun
Choreographie
Tara Randell
Sounddesign
Martin Lukesch
Musikalische Leitung
Christian Frank
Gitarre
Felix Reischl
Bass
Marlene Lacherstorfer
Schlagzeug
Mario Stübler

Bilder und Videos

Pressestimmen

Die Volksoper spielt ein Rockmusical und reißt das Publikum von den Sitzen. Boom!
Falter 01. November 2023
Semotan macht seine Sache sehr gut, der Wiener tigert aufgedreht neben, um und auf einem multifunktionalen Würstelstand herum (Bühne: Agnes Hasun), unterstützt und bemitleidet von Susan (Juliette Khalil) und Michael (Oliver Liebl).
Der Standard 30. Oktober 2023
‚tick, tick... BOOM!‘ von Jonathan Larsen rockt die Wiener Volksoper bravourös zurück in die 90er-Jahre.
Kurier 30. Oktober 2023
Diese Produktion hat Witz, Drive und Tragik. Vor allem aber viele sehr gute Songs (...) und ein starkes Retro-Flair. Fantastisch, wie das Christian Frank (Leitung), Felix Reischl, Marlene Lacherstorfer und Mario Stübler von der Bühne aus mit Gitarre, Bass, Keyboard und dynamisch-forcierendem Schlagzeug über die Rampe bringen.
Kurier 30. Oktober 2023
Regisseur Frederic Buhr hat extrem präzise inszeniert; die Darsteller sind Weltklasse. Jakob Semotan als fabelhafter John, Juliette Khalil als betörende Susan und Oliver Liebl als Michael geben alles. Standing Ovations!
Kurier 30. Oktober 2023
Mit 30 ist das Leben nicht vorbei: Jakob Semotan, Juliette Khalil und Oliver Liebl singen sich in Tick, Tick Boom direkt in die Herzen des Publikums.
Falter 01. November 2023