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Michal Chovanec

Was hat uns die Operette heute noch zu sagen?

Die Operette wird im Allgemeinen als ein eher altmodisches Genre angesehen, das vom Musical verdrängt wurde. Ich persönlich muss gestehen, dass die Arbeit an Orpheus in der Unterwelt meine erste Begegnung mit der Operette ist. Und ich bin fasziniert. Die Musik von Jacques Offenbach ist einfach großartig. Wenn ich als Schauspieler inmitten eines singenden Chors stehe, bekomme ich eine Gänsehaut. Musik ist der beste Emotionstransporteur. Ich glaube, dass es mit modernen, zeitgemäßen Regieansätzen möglich ist, ein attraktives und unterhaltsames (was der Hauptzweck ist) Operettenspektakel zu schaffen und das Herz und das Ohr mit schöner Musik und Gesang zu verzaubern.  

Was gibt ein Publikum einem Darsteller?

Das Publikum ist der wichtigste Teil jeder Theatervorstellung. Ohne es wäre das Theater sinnlos. Ich respektiere das Publikum sehr und suche einen Weg, mit ihm von der Bühne aus, einen Dialog über die Sinne zu führen. Das Wohlwollen des Publikums ist für jeden Schauspieler wie ein heiliger Gral voller göttlichem Nektar (bitte nicht zu vergleichen mit einer bestimmten Szene in unserer Show …).  Wenn ich es mir erlaube, zu vereinfachen, kann ich sagen, dass das Publikum und die Darsteller:innen gleichermaßen zur Theatererfahrung beitragen.

Welchen Moment oder welche Phase im gesamten Produktionsprozess (vom Erlernen einer Rolle bis zur Aufführung) magst du am meisten? 

Jede Phase des Prozesses hat ihre Freuden und Leiden. Mir persönlich gefällt die anfängliche Suche am besten, wenn die Landschaft der Möglichkeiten gerade erst entdeckt wird. Die Improvisation schafft Situationen, die die ursprüngliche Idee Wirklichkeit werden lassen, und bringt neue, überraschende Ausflüge der Phantasie über die ursprüngliche Idee hinaus.  Und ein paar Wochen später kommt die Endphase, wenn alle Szenen fertig sind, alle Komponenten der Show, das Schauspiel und die Technik zusammenpassen. Und hier beginnt die Feinarbeit, das Polieren, das Optimieren, das Würzen und das Fertigstellen. Das ist der Moment, in dem der Esprit des ganzen Stücks zum Vorschein kommt und es wie eine große Sachertorte mit leckerem Schlagobers schmeckt.

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Geboren in

Tschechische Repubik

Ausbildung

International School of Humor in Wien

Wichtige Engagements

Kyogen Theatre

Bolek Polívka Theatre

National Theatre - Mahen Theatre Brno

Theatre Husa na Provázku

Squadra Sua Ensemble

Labil Bones - Theatre Association

Red Noses – Clinic Clown

Prägende Zusammenarbeit mit diesen Künstler:innen

Meine Zusammenarbeit mit dem Teatr Novogo Fronta im Jahr 1999 öffnete mir die Tür zum physischen, poetischen Theater. Außerdem arbeitete ich mit Jos Houben, Dozent an der berühmten L'École Internationale de Théâtre Jacques Lecoq, an einer Autorenperformance namens Across.

Am stärksten hat mich die Zusammenarbeit mit meinem Schauspielkollegen Ondra Klíč beim künstlerischen Experimentieren und bei der Erarbeitung unserer eigenen Autorenstücke beeinflusst. Generell hat mich aber jede Aufführung, an der ich je gearbeitet habe, in irgendeiner Weise beeinflusst und neue Erkenntnisse gebracht.

In dieser Saison an der Volksoper zu sehen in

Orpheus in der Unterwelt (Skilled Ensemble)

Website

www.facebook.com/labilbones/



* Verwendung der Fotografie (© Privat) nur für Zwecke der aktuellen Berichterstattung über die Volksoper Wien